Spotify ist vielleicht nicht der erste Musik-Streaming-Dienst, die Pionierarbeit leistete Napster 1999. Ersterer besitzt heute allerdings absolute Marktdominanz. Ende 2024 verzeichnete Spotify 675 Millionen aktive User:innen, 263 Millionen besitzen ein Premium-Abo.
Dass die Abo-Option so verlockend ist, überrascht nicht. Wer darauf verzichtet, wird mit deutlich übersteuerten Werbeanzeigen malträtiert, ein Gefühl nahe einer Gehörgang-Stimulation mit der Stricknadel. Allerdings wird es jetzt sowohl für bestehende als auch neue Kund:innen unangenehmen, wenngleich auf andere Art.
Spotify plant für den kommenden Sommer in einigen Regionen – darunter auch Europa – Preiserhöhungen, wie aus einem Bericht der "Financial Times" hervorgeht. Das Magazin beruft sich dabei auf Insider:innen, die mit dem Vorhaben vertraut sind.
Der Abo-Preis von Spotify Premium Individual könnte demnach von 10,99 Euro auf 11,99 Euro im Monat steigen. Hervor geht aus dem Bericht aber nicht, wie sich die anderen Abo-Stufen verändern. Von Spotify selbst gibt es dazu kein Statement.
Zur Einordnung: Es gibt mehrere Spotify-Abos. Für einen Zwei-Personen-Haushalt gibt es Spotify Duo, für einen mit mehr als sechs Personen das Family-Abo und für Student:innen eine vergünstigte Option. Die Preise für alle Abomodelle hat Spotify zuletzt 2023 erhöht.
Neben der Preiserhöhung könnte es, schreibt "Financial Times" weiter, eine Markteinführung von Music Pro geben. Mit diesem soll es einen Remixing-Werkzeugkasten geben. Dafür soll es einen Preisaufschlag geben. Zudem sollen User:innen einen früheren Zugang zu Konzertkarten erhalten.
Zuletzt könnte es auch das langersehnte – vor langer Zeit versprochene, aber nie erschienene – Hi-Fi-Abo geben. 2021 sollte es die Zusatzoption für HD-Klang geben. Spotify ruderte aber zurück, weil Anbieter wie Apple und Amazon das bereits ohne Preisaufschlag anbieten.
Und hier wären wir wieder bei der Marktdominanz, der sich Spotify durchaus bewusst ist. Insofern dürfte sich das Unternehmen rausnehmen, für eine Leistung Geld zu verlangen, für die andere keine extra Kosten aufschlagen. Ob das so gut ist, sei mal dahingestellt.