Einige Restaurants lehnen sich zunehmend gegen die jahrzehntelange "Der Kunde ist König"-Attitüde auf und wollen sich nicht mehr jede Dreistigkeit gefallen lassen. Weit weniger verständlich ist es wiederum, wenn etwa Betriebe in beliebten Touri-Gegenden ihre Lage ausnutzen und sich ihrerseits dreist verhalten – etwa mit absurden Gebühren.
Eine solche Gebühr haben Urlauber:innen auf Mallorca erlebt. Allerdings stießen sie auf Verständnis bei den Mitarbeitenden.
Ein Paar, das in Port de Pollença auf Mallorca zu Mittag aß, machte laut "Ultima Hora" eine absurde Entdeckung: Auf ihrer Restaurantrechnung wurden ihnen demnach zwei Euro extra berechnet – dafür, dass sie keine Vorspeise bestellt hatten. Dies entnahmen sie der irritierenden Bezeichnung "No Starter".
Beim Versuch, den Vorgang zu klären, stießen sie auf ratloses Personal: Ein Kellner konnte kein Spanisch und holte daher eine Kollegin dazu. Diese zeigte sich zwar bemüht, konnte aber auch keine plausible Erklärung liefern. Zunächst vermutete sie, es könne sich um eine Servicepauschale oder eine zusätzliche Steuer handeln.
Doch selbst nach mehreren Nachfragen sei die Herkunft des mysteriösen Eintrags ungeklärt geblieben. Zu allem Überfluss war die "No Starter"-Gebühr auch nicht auf der Speisekarte zu finden.
Da der Restaurantleiter nicht anwesend war, entschied sich die Mitarbeiterin demnach schließlich zu einer unkomplizierten Lösung: Sie erstattete die zwei Euro und entschuldigte sich bei den Gästen für die Unannehmlichkeiten.
Die Erfahrung hinterließ dennoch Verwunderung – denn ein Preisaufschlag für das Nichtbestellen einer Vorspeise dürfte selbst auf Mallorca eher ungewöhnlich sein.
Der Zeitung "Ultima Hora" zufolge bewerten spanische Verbraucherschützer eine solche "No starter"-Gebühr sogar als illegal – selbst wenn sie in der Speisekarte gestanden hätte.
Das Geld wird zwar zurückgegeben und der Eindruck erweckt, es handele sich um ein Missverständnis oder ein Versehen.
Dennoch haben die zwei Gäste den Verdacht, dass in dem Restaurant mit der Gebühr eher kein Fehler passiert ist. Stattdessen könnte es den Mutmaßungen zufolge so sein: Die Besitzer berechnen die Gebühr womöglich mit Absicht und denken sich, wenn es klappt, dann klappt es. Wenn nicht, dann nicht.
Gerade in den großen Touri-Hotspots in Europa gab es in den vergangenen Monaten und Jahren viele Berichte um derartige Gebühren.