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Plage im Südtirol-Urlaub: Meran ergreift Maßnahmen gegen Tigermücke

Asian tiger mosquito, Aedes albopictus, Mahabaleshwar, Maharashtra, India Asian tiger mosquito or Aedes albopictus at Mahabaleshwar in Maharashtra, India Copyright: xZoonar.com/RealityImagesx 14156703
Nervig, diese getigerten Insekten!Bild: imago images / Zoonar
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Tigermücke macht Südtirol zu schaffen: Jetzt gibt's "außergewöhnliche Maßnahmen"

In Meran breitet sich die Tigermücke aus, die gefährliche Krankheiten überträgt. Um der zunehmenden Plage Herr zu werden, setzt die Stadtverwaltung auf Maßnahmen, die die gesamte Bevölkerung einbeziehen sollen.
06.05.2025, 16:1306.05.2025, 16:13
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Südtirol ist ein echtes Urlaubsparadies und Ziel von Natur-Fans. Die autonome Provinz im Norden Italiens zieht mit seiner atemberaubenden Berglandschaft, den malerischen Dörfern und historischen Städten jährlich zahlreiche Deutsche an. Schließlich ist der Weg nicht weit.

Doch der Klimawandel und die damit verbundenen Folgen machen auch vor malerischen Urlaubsorten nicht Halt. Tourist:innen werden, je nach Ort und Jahreszeit, zunehmend von einem fliegenden Plagegeist belästigt: der Tigermücke.

Besonders der Süden der Provinz und die südtiroler Kurstadt Meran sieht sich einer zunehmenden Bedrohung durch das Insekt ausgesetzt. Denn die Tigermücke ist nicht nur weitaus lästiger als heimische Mücken, sondern kann potenziell auch gefährliche Krankheiten übertragen.

Gefahr aus der Luft: Tigermücke in Südtirol auf dem Vormarsch

Eigentlich stammt sie Tigermücke aus Südostasien. Von dort aus hat sie sich in den vergangenen Jahren immer weiter nach Norden ausgebreitet und ist in Südtirol längst etabliert. Mit ihrem auffälligen schwarz-weißen Muster und ihrer aggressiven Stichtätigkeit ist sie nicht nur eine ungeliebte Begleiterscheinung für Urlauber:innen.

Auch die Bevölkerung ist zunehmend genervt. Eine Südtirolerin berichtet gegenüber watson: "Wir können uns im Sommer an manchen Tagen nicht mal in den Garten setzen, weil es da vor Tigermücken nur so wimmelt."

Zudem kann sie gefährlich sein. Die Mücke überträgt nicht nur das Dengue-Fieber und West-Nil-Fieber, sondern hat in Italien auch zur Verbreitung des Chikungunya-Virus geführt, wie die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz berichtet. Laut der Agentur ist die Verbreitung der Tigermücke in Südtirol seit 2013 deutlich gestiegen, besonders in den südlichen Tälern und auch in Meran selbst, wo zwischen 2013 und 2023 ein "deutlicher Anstieg der Ei-Anzahl" festgestellt wurde.

Urlaub in Südtirol: Das sind die Knallhart-Maßnahmen der Stadt Meran

Angesichts der fortschreitenden Ausbreitung dieser invasiven Mücke hat die Stadtverwaltung von Meran nun drastische Maßnahmen beschlossen. Bürgermeister Dario Dal Medico unterzeichnete eine entsprechende Anordnung. Darin wird betont, dass der Kampf gegen die Tigermücke ohne die Unterstützung der gesamten Bevölkerung kaum erfolgreich sein könne. "Es gibt derzeit keine geeignete Regelung, um das Problem mit den herkömmlichen Mitteln anzugehen. Vielmehr bedarf es außergewöhnlicher Maßnahmen", heißt es.

Die Stadt setzt deshalb auf Regeln, die nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen und öffentliche Einrichtungen betreffen.

Da Tigermücken Wasser brauchen, um dort ihre Eier abzulegen, umfassen diese unter anderem die Pflicht, Regenwasseransammlungen zu vermeiden und offene Behälter mit Moskitonetzen oder Planen abzudecken, auch auf Balkonen. Gärten und Grundstücke müssen regelmäßig auf Larven untersucht und, wenn notwendig, behandelt werden. Nicht genutzte Schwimmbecken oder Brunnen müssen komplett entleert oder ebenfalls mit Larviziden behandelt werden.

Besucher:innen von Friedhöfen sollen Blumenvasen mit feuchtem Sand füllen oder das Wasser mit entsprechenden Mitteln behandeln. Auch das Verbot von Insektiziden gegen ausgewachsene Mücken wird strikt durchgesetzt, da diese zu einer Resistenzbildung führen können.

Vom 1. April bis zum 31. Oktober sind diese Maßnahmen verbindlich. Wer sich nicht daran hält, muss mit empfindlichen Strafen rechnen: "Bei Missachtung der Anordnungen werden Bußgelder von 100 bis 1000 Euro verhängt", heißt es in der offiziellen Verordnung der Stadt Meran.

Den Kampf gegen diese Mückenart gibt es nicht nur in Südtirol, sondern auch in anderen Ländern, wo sie früher nicht heimisch war. Auch in Deutschland breitet sich die Tigermücke zunehmend aus. Besserung ist hier nicht in Sicht: Der Klimawandel dürfte die Situation in den kommenden Jahren verschärfen.

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