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Netflix: Warum eine zweite Staffel von "Adolescence" so wichtig ist

Netflix macht offenbar ernst mit einer zweiten Staffel "Adolescence".
Netflix macht offenbar ernst mit einer zweiten Staffel "Adolescence".bild: Netflix
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Eine zweite Staffel "Adolescence" ist Chance und Risiko für Netflix

Die Netflix-Serie "Adolescence" bewegt ein Millionenpublikum. Nun deutet sich an: Die Geschichte könnte weitergehen. Was bislang wie ein in sich geschlossenes Drama wirkte, scheint für die Macher erst der Anfang gewesen zu sein.
10.04.2025, 10:4010.04.2025, 10:40
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Die Geschichte von "Adolescence" dreht sich um einen Teenager, der unter dem Einfluss misogyn geprägter Online-Foren steht und schließlich in Verdacht gerät, eine Mitschülerin erstochen zu haben. Damit trafen die Verantwortlichen einen Nerv, sogar der britische Premierminister Keir Starmer äußerte sich positiv.

Innerhalb eines Monats erreichte die Serie 114,5 Millionen Aufrufe und schaffte es auf Platz vier der meistgesehenen englischsprachigen Serien auf Netflix. Hinzukommt die angefachte kulturelle Debatte.

Damit spricht immer mehr dafür, "Adolescence" fortzusetzen – obwohl die Geschichte um den 13-jährigen Jamie Miller abgeschlossen ist.

Wie kann "Adolescence" weitergehen?

Wie Produzent:innen Dede Gardner und Jeremy Kleiner gegenüber "Deadline" bestätigten, laufen erste Gespräche über eine mögliche Fortsetzung. Noch ist keine Entscheidung gefallen, doch klar ist: Falls es eine neue Staffel gibt, soll sie konzeptionell neue Wege gehen.

Das Ziel sei es, "den Blick zu weiten, dem Kern der Serie treu zu bleiben und Wiederholungen zu vermeiden". Ein Anthologie-Format scheint daher die realistischste Variante – also ein neuer Fall, ein neues Setting mit wahrscheinlich neuen Stars, aber thematisch ähnlich aufgeladen.

Die Szenen wurden als sogenannte One-Shots inszeniert, also in langen Einstellungen ohne sichtbare Schnitte. Dieses formale Merkmal könnte in weiteren Staffeln erhalten bleiben.

Im Idealfall sollen erneut Stephen Graham und Jack Thorne, die kreativen Köpfe hinter der ersten Staffel, beteiligt werden. Sie hatten "Adolescence" gemeinsam entwickelt und Graham übernahm auch eine zentrale Rolle vor der Kamera. Ob das kreative Duo erneut zusammenarbeitet, ist jedoch noch offen.

Vor allem Netflix braucht eine zweite Staffel von "Adolescence"

Wenn "Adolescence" also neue Wege geht – beziehungsweise gehen muss – warum nimmt Netflix dann nicht ein ganz neues Projekt unter anderem Namen in Anlauf?

Die Antwort darauf ist simpel: Allein durch den Namen der Serie, die nunmehr als Marke etabliert ist, hofft der Streaming-Dienst, aus dem Stand wieder einen Hit zu landen. Ein neuer Titel müsste von Neuem um die Gunst des Publikums kämpfen.

Sollten Stephen Graham und Jack Thorne wieder an Bord kommen, wäre das umso hilfreicher, da ihre Namen natürlich schon mit "Adolescence" verknüpft und ein Qualitätsmerkmal sind.

Es ist im Übrigen keine Seltenheit, dass Mini-Serien, die eigentlich schon abgeschlossen sind, aufgrund großen Erfolgs doch eine Fortsetzung erhalten. Gerade auch Netflix zählt hier zu den Vorreitern, "Tote Mädchen lügen nicht" ist eines der prominentesten Beispiele.

Das Risiko mit "Adolescence" Staffel 2

Mit einer zweiten Staffel von "Adolescence" ginge der Streaming-Dienst allerdings auch ein Risiko ein, denn die Erwartungen werden sehr hoch sein, und damit auch die Fallhöhe.

Die Fortsetzung muss ebenso "etwas zu sagen haben" wie das Original. Daran werden die neuen Folgen gemessen.

Hier geht es für Netflix am Ende auch darum, sich langfristig ein besseres Image zu erarbeiten – schließlich stehen die großen Streaming-Dienste häufig in Verruf, Serien am Fließband zu produzieren, die fünf Minuten nach dem Abspann schon wieder vergessen sind.

"Adolescence" widerlegt diese Kritik gerade eindrucksvoll und beweist: Viele Serien-Fans wünschen sich mehr Geschichten, die zum Nachdenken anregen.

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