An einem eher ungewöhnlichen Ort begrüßt Moderator Steven Gätjen das Publikum zur sechsten und letzten Folge der achten Staffel von "Joko & Klaas gegen ProSieben".
Im Backstage-Bereich der Show steht er gemeinsam mit den Protagonisten Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf und verrät, was sich "Herr ProSieben" zum großen Staffelfinale Besonderes ausgedacht hat: ein "Schritte-Spezial".
Joko und Klaas müssen die sechs Spielrunden sowie das Finale zusammen mit maximal 777 Schritten absolvieren, um sich den Gutschein für eine 15-minütige Live-Sendung am Donnerstag zu sichern.
Sind die Schritte aufgebraucht, endet die Show vorzeitig.
Damit jeder Schritt präzise gezählt wird, sind Lena und Fritz aus dem Team jeweils mit einem Zähler ausgestattet. "Boah, das wird mich heute so nerven", raunt Klaas, nachdem zum wiederholten Mal das markante Klack-Geräusch ertönt.
Der 41-Jährige wird sich im Laufe des Abends noch mehrfach verärgert zu Wort melden.
Vorgestellt werden die Spiele von Sabine, der liebenswürdigen Putzkraft, die sich beim Erklären zwar hin und wieder verhaspelt, dies aber mit ihrer "Berliner Schnauze" charmant überspielt.
Und es versteht sich fast von selbst: Die ausgewählten Spiele sind allesamt so konzipiert, dass Joko und Klaas für ein erfolgreiches Bestehen ordentlich Schritte machen müssen.
So entwickelt sich ein taktisch geprägter Abend: Die beiden Entertainer beraten immer wieder, wer welche Aufgabe übernimmt, um möglichst wenige Schritte zu verschenken.
Klaas bietet sich etwa für den Hochsprung an. "1,20 Meter – ich meine, das ist das Dreifache meiner Körpergröße. Aber ich werde es schaffen."
Während die erste Runde noch erfolgreich absolviert wird, läuft es in der zweiten bereits deutlich schlechter – und die Stimmung kippt.
Zunächst muss Klaas nach einem Pass von Joko einen Basketball in den Korb werfen. Joko rutscht das Spielgerät beim Zuspiel einmal so unglücklich aus der Hand, dass er stattdessen einen Mitarbeiter trifft.
Kurz darauf versucht Klaas, den Ball mit dem Fuß zu Joko zurückzuspielen, erwischt dabei jedoch eine der Kameras. Der Ball rollt zurück, muss geholt werden, erneut gehen wertvolle Schritte vom Konto verloren.
Angemeckert wird ... natürlich der Kameramann: "Deine blöde Kamera war im Weg. Oh Mann, jetzt bin ich ganz umsonst hierhin gelaufen", raunzt Joko den unschuldigen Mitarbeiter an.
Auch bei Klaas macht sich Frust breit. Erst im vierten Versuch trifft er schließlich den Korb – doch da sind bereits viele Schritte verschenkt.
Gleich 50 "Strafschritte" werden vom Konto abgezogen, weil Klaas beim Spiel "Umsteigen" fünfmal mit dem Fuß den Boden berührt, während er mit Joko auf einem E-Roller fährt.
In dieser Runde muss das Comedy-Duo gemeinsam eine Reihe teils kurioser Fortbewegungsmittel bewegen – vom Reit-Pedalo über Tandem, Steiger, Skateboard, Sportwagen, Elektromobil, Bimmelbahn, Golfcart und E-Roller bis zurück zum Reit-Pedalo.
Die Stimmung verbessert sich, als die beiden im Sportwagen Platz nehmen. Joko fordert Klaas auf: "Du musst einmal auf den Schotterplatz und einen Donut machen." Dann lacht er, weil Klaas das offenbar für einen gute Idee hält: "Ich hab's in deinen Augen gesehen", grinst Joko.
Es ist allerdings allmählich absehbar: Joko und Klaas werden das Duell gegen ProSieben an diesem Abend wohl nicht gewinnen.
"Das ist, wie wenn bei einem Kindergeburtstag ein bisschen die Luft raus ist zwischendurch. Kurz bevor der Erste heult. So ist jetzt die Stimmung", fasst Klaas die Lage vor der vierten Spielrunde treffend zusammen.
Beim Quiz "Gefragt – gelatscht" geht es unter anderem um das Gründungsjahr des TV-Senders ProSieben – doch Joko und Klaas tappen im Dunkeln.
Erst wählen sie Antwort B: "1987" – weil Joko ohnehin am dortigen Buzzer steht und somit keine Schritte verloren gehen. Dann D: "1989" – auch falsch. Klaas entscheidet sich danach für A: "1986" – ebenfalls daneben. Erst mit C: "1988" liegen sie im letzten Versuch richtig. Was wohl "Herr ProSieben" dazu sagt?
Richtig genervt ist Klaas, als Joko ihm bei einem Spiel, in dem beide Blindbrillen tragen und er Joko eine Nuss in den Mund werfen soll, ins Ohr schmatzt.
"Ich bin keine Fledermaus, ich kann das nicht. Dass ich mit Schallwellen orte, wo du bist. Das ist mir auch den Punkt nicht wert, das ist mir zu unangenehm."
Nach Jokos Antwort "du kannst mir auch über die Lippen fahren" ist für Klaas Schluss mit lustig: "Kann ich hier bitte raus? Ich kündige bei ProSieben. Ich möchte das nicht mehr. Ich gehe zur Polizei. Es reicht mir", sagt er zwar mit einem witzigen Unterton, aber dennoch sichtlich genervt.
Joko versucht, seinen Kollegen zu beruhigen, doch Klaas legt nach: "Ich akzeptiere diese scheiß Gags nicht mehr. Hör jetzt auf damit. Ernsthaft. Du wirst weird."
Als Klaas danach versehentlich mit heruntergezogener Blindbrille geht und dadurch unnötige Schritte verschenkt, meckert er grinsend weiter: "Ich bin auch mal unkonzentriert in acht Stunden scheiß Sendung."
Gätjen schreitet fast schon väterlich ein: "Jetzt ist Schluss."
Kurz darauf ist tatsächlich Schluss. In der sechsten und letzten Spielrunde, bei der Joko und Klaas mehrere Aufgaben erfüllen müssen, während sie von einer fahrbaren Mini-Bühne zu diesen befördert werden, sind die 777 Schritte endgültig aufgebraucht.
Damit hat das Duo es nicht einmal bis ins Finale geschafft – und muss stattdessen eine Strafe antreten: drei Kunstinstallationen für den Eingangsbereich des neuen ProSieben-Campus gestalten. Wer das wirklich sehen möchte, kann den kreativen Prozess demnächst bei Joyn verfolgen.
Und alle, die auf die nächste Folge von "Joko & Klaas gegen ProSieben" warten, müssen sich bis zum Herbst gedulden. Zum Glück gibt es ja noch ein paar weitere Shows der beiden im Programm des TV-Senders.